Trauer braucht Zeit – und Menschen, die zuhören
Jede Mutter, jeder Vater trauert anders. Eine Therapie kann dabei helfen, Gedanken zu ordnen und neue Wege im Leben mit der Trauer zu finden. Doch sie ersetzt nicht die Zeit, die jede und jeder Einzelne braucht.
Unterstützung ja, aber kein „Zeitsparer“
In einem unserer letzten Treffen haben wir darüber gesprochen, welche Rolle eine therapeutische Begleitung für trauernde Eltern spielen kann.
Die meisten Teilnehmenden waren sich einig: Eine Therapie kann die Trauerarbeit unterstützen – aber den individuellen Prozess und die dafür notwendige Zeit nicht verkürzen.
Chancen der therapeutischen Begleitung
Therapeutische Unterstützung kann helfen, festgefahrene Gedankenkreise in eine positive Richtung zu lenken und dabei unterstützen, sich in einem Leben zurechtzufinden, in dem die Trauer viel Raum einnimmt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Therapeut:innen greifen auch Themen auf, die bereits vor dem Verlust eine Rolle spielten – diese beeinflussen stark, wie Eltern mit der zusätzlichen Belastung durch den Tod ihres Kindes umgehen.
Hürden und Schwierigkeiten
Es wurden aber auch kritische Punkte angesprochen: Einen passenden Therapieplatz zu finden, ist oft schwierig. Zudem kostet es Kraft, verschiedene Therapeut:innen auszuprobieren. Auch für Fachleute ist die Begleitung von Eltern, die ein Kind verloren haben, eine große Herausforderung.
Was uns allen hilft
Unabhängig von therapeutischer Unterstützung empfinden alle Eltern Gespräche mit Menschen, die zuhören und unsere Trauer mit uns aushalten können – sei es im Familien- oder Freundeskreis – als besonders heilsam, wertvoll und hilfreich.
Text: Konny Wingerter
Foto: Priscilla Du Preez 🇨🇦 auf Unsplash