Vom 2. bis 9. Juni waren wir bei der Ferienwoche in Meran dabei, die seit vielen Jahren von der Selbsthilfegruppe Andernach organisiert wird. Diese Woche bietet trauernden Eltern eine wertvolle Gelegenheit, sich auszutauschen, neue Kraft zu schöpfen und gemeinsam eine Auszeit vom Alltag der Trauer zu nehmen. Der malerische Ort Meran mit seiner ruhigen, wunderschönen Landschaft schafft einen geschützten Raum, in dem auch tiefste Trauer Platz haben darf.
Ein ganz besonderer Höhepunkt der Woche ist der Gottesdienst in einer kleinen Kapelle auf 2000 Metern Höhe. Diese Kapelle wird für uns an diesem Tag exklusiv geöffnet – ein einzigartiger Moment der Besinnung und des Gebets. Umgeben von den majestätischen Alpen, inmitten der Natur, kommt man sich dem Verlust näher und gleichzeitig auch der Hoffnung, die in der Gemeinschaft liegt. In dieser außergewöhnlichen Atmosphäre, hoch über den Tälern, wird der Verlust des geliebten Kindes auf eine neue, tiefere Weise wahrgenommen. Es ist ein Ort, an dem Erinnerungen lebendig bleiben, aber auch neue Impulse der Stärke und des Friedens entstehen können.
Für viele von uns ist dieser Gottesdienst ein Moment der inneren Einkehr, ein symbolischer Akt der Verbindung mit unseren verstorbenen Kindern und mit der Gemeinschaft der anderen Eltern. Es ist nicht nur ein Gebet, sondern auch ein stiller Dialog mit dem Verlust – und gleichzeitig ein gemeinsames Zeichen der Hoffnung, dass wir diesen schweren Weg nicht alleine gehen müssen.
